Markante Köpfe
Wenn man durch die Straßen Hildesheims geht, kann man an manchen Hausfassaden interessante Köpfe entdecken – nicht immer freilich wird klar, wer sich dahinter verbirgt.
Ein ganz markanter Kopf, dem Stil nach aus der Zeit des 3. Reiches, findet sich über dem Eingang zur Industrie- und Handelskammer. Äskulapstab und Hammer (Fäustel) symbolisieren Medizin/Pharmazie und Industrie.
Da gefällt mir dieser Herr schon besser. Er findet sich über einem Torbogen in der Einumer Straße. Ob es der Bauherr ist, der darüber grübelt, wieviel Geld er ausgeben musste? Oder ist es vielleicht der kleine Steuereintreiber Zachäus aus dem biblischen Gleichnis, der auf einen Baum stieg, um Jesus sehen zu können?
Zwei Charakterköpfe sehen einen von den Seitenwänden eines Erkers in der Michaelisstraße an – vielleicht zwei Mitarbeiter der Kunstschlosserei, die sich hier im Haus befand und noch befindet.
Noch zwei Köpfe, die zweier musikalischer Mädchen – an einem Haus gegenüber der Einfahrt zum Bernward-Krankenhaus zu entdecken:
Eine Dame mit einem Rehkitz statt mit einem Hündchen dürfte eine Seltenheit sein – zu sehen (neben anderen Figuren) über einem Hauseingang des Hauskomplexes in der von-Emmich-Straße.
Ebenfalls eine elegante Dame aus der Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts – vielleicht die Besitzerin des Hauses, das um 1910 gebaut wurde (Sprengerstraße)?
Dann diese ältere Dame, die ebenfalls sehr natürlich wirkt; sie schaut von einem Haus an der Dörrienstraße seit Anno Domini 1929 herab.
Um einiges älter dürfte dieser Soldat sein – sein nasenloser Kopf findet sich im Mauerwerk der Bernwardskirche.
Lieber mit Bacchantischem als Militärischem hält es dieser Herr an einem Haus im Krähenberg …
wohingegen nicht in, sondern aus dem Mund jenes Mannes von einem Haus in der Goethestraße die schönen Dinge fließen.
Zwei, die sich mögen, zumindest interessiert anschauen, findet man in der wieder auch in der Einumerstraße unter zwei Giebeln.
Und noch ein Paar bzw. dessen Konterfeis – an einem anderen Hauses in der Sprengerstraße. Ebenfalls dem Mode-Stil der Zeit nach 1900 mit den hohen Kragen bei den Herren entsprechend.
Und da ein guter Schluss bekanntlich alles ziert, schließlich noch ein verzierter Männerkopf – Schlussstein unter dem Gewölbe des Rathauses.